Studium Generale
Ringvorlesung: Antisemitismus und Strafrecht
Leitung: Dr. Erik Weiss
Zeit: Montags, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 16. Oktober 2023
Ort: Hörsaal II, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz
Organisation: Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht
Es ist keine Anmeldung erforderlich!
Nicht zuletzt der Anschlag auf Jüd:innen in Halle am 09. Oktober 2019 hat eindringlich gezeigt, dass Antisemitismus in Deutschland (nach wie vor oder wieder?) auf einen (lebens-) gefährlichen Nährboden trifft. Doch was ist Antisemitismus eigentlich genau? Gibt es DEN Antisemitismus überhaupt? Wo liegen die Wurzeln für diese Ausprägung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und welche Erscheinungsformen gilt es zu differenzieren? Welche Straftatbestände sieht unser geltendes Strafgesetzbuch für die Ahndung antisemitischer Straftaten vor? Sind diese ausreichend oder bedarf es insoweit einer Erweiterung? Vor welchen Herausforderungen stehen Strafverfolgungsbehörden bei der Aufklärung antisemitischer Straftaten? Diesen und weiteren einschlägigen Fragen mit Studierenden aller Fachrichtungen inter- sowie intradisziplinär auf den Grund zu gehen und auf diese Weise das Problembewusstsein zu schärfen, ist das Anliegen der geplanten Ringvorlesung.
Die Einheiten im Wintersemester 2023/2024 sollen sich dem Begriff „Antisemitismus“ interdisziplinär nähern. Dabei sollen dessen Entwicklungen und Erscheinungsformen (u. a. auch der institutionalisierte Antisemitismus in der NS-Zeit) aus unterschiedlichen Disziplinen beleuchtet werden. Aufbauend auf diesem Fundament sollen die Einheiten im Sommersemester 2024 den strafrechtlichen Umgang mit Antisemitismus in den Fokus rücken. Insbesondere soll untersucht werden, ob gesetzliche Anpassungen erforderlich sind und welche Schwierigkeiten und Herausforderungen sich bei der Verfolgung antisemitisch motivierter Straftaten stellen.
Ringvorlesung: Moderne Erdsystemwissenschaft – komplex, digital, interdisziplinär
Leitung: Dr. Katja Sperveslage
Zeit: Montags, 16.00–18.15 Uhr
Beginn: 16. Oktober 2023
Ort: Geo-/Bio-Hörsaal, Geowissenschaften, Zülpicher Straße 49
Organisation: Kernprofilbereich Intelligente Methoden für die Erdsystemwissenschaften
Es ist keine Anmeldung erforderlich!
Durch das Eingreifen des Menschen in das System Erde ist die Menschheit zu einer entscheidenden Komponente geworden, so dass ein Verstehen der systematischen Zusammenhänge innerhalb der Geowissenschaften von enormer Bedeutung ist. Im aktuellen „Zukunftsreport Wissenschaft“ der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, sind die Erdsystemwissenschaften und damit die Forschung für eine Erde im Wandel das Leitthema. Auch an der Universität zu Köln ist dieses Thema mit der Schaffung eines von 8 Kernprofilbereichen der UzK „Intelligente Methoden der Erdsystemwissenschaften“ von Bedeutung. Dieses interdisziplinäre Forschungsfeld greifen wir in dieser Ringvorlesung auf.
Acht Vorlesungen geben einen ersten Überblick über verschiedene Ansätze und Disziplinen, die das Erdsystem erforschen. Die einzelnen Themen spannen den Bogen vom Startzeitpunkt der Bewohnbarkeit der Erde bis zum Zeitalter des Anthropozän, in dem der Mensch als Komponente im Erdsystem wirkt. Neben dem Klima in der Vergangenheit, den aktuellen klimatischen Bedingungen auch auf anderen Planeten bzw. Monden, werden Prozesse der Erdoberfläche beleuchtet. Dazu gehört die Vorstellung von Methoden in der geowissenschaftlichen Forschung, die die Physik, Chemie, Biologie und Informatik nutzen, denn die Erde ist ein komplexes System, das ohne digitalen Ansatz und interdisziplinäre Forschung nicht erklärt werden kann.
In der Ringvorlesung geben die Dozierenden einen Überblick über die aktuelle Wissenslage zu den verschiedenen Themen und vermitteln dabei Grundzüge des naturwissenschaftlichen Hintergrunds. Zudem zeigen sie Ansätze auf, wie man die Themen mittels moderner Medien kreativ weitervermitteln kann.
Nähere Infos zu den einzelnen Vorträgen der Veranstaltungen finden sie unter: http://imfess.uni-koeln.de/lehre/ringvorlesung.
Ringvorlesung: Energie aus wirtschaftspolitischer Perspektive
Leitung: Ann-Kristin Becker, M. Sc. Econ.
Zeit: Montags, 17.45–19.15 Uhr
Beginn: 23. Oktober 2023
Ort: Hörsaal XXIV, WiSo-Gebäude, Universitätsstraße 24
Organisation: Organisation: Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (IWP)
Anmeldung erforderlich! Die Anmeldung richten Sie per E-Mail an Frau Becker: ann-kristin.becker(at)wiso.uni-koeln.de
Die angestrebte Transformation der Energieversorgung zur Klimaneutralität stellt Gesellschaft und Politik vor enorme Herausforderungen. Spätestens der Krieg in der Ukraine rückt außerdem Fragen der Energiesicherheit wieder eindrücklich ins Bewusstsein.
Wir haben renommierte Referent:innen eingeladen, sich mit unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Aspekten der Energieversorgung zu befassen, ihre Einsichten vorzustellen und mit uns zu diskutieren. Wir klären im Verlauf dieser Reihe der Ringvorlesung zunächst grundsätzliche Fragen der Energiewirtschaft und der Versorgungssicherheit und setzen uns mit den europäischen Vorgaben für die deutsche Energiepolitik auseinander. Danach nehmen wir eine globale Perspektive ein und behandeln die Entwicklung von Energieversorgungsstrukturen im Globalen Süden und die sich ergebenden Fragen der Entwicklungszusammenarbeit. Zudem werden wir uns mit wettbewerbspolitischen Fragen der Energieversorgung beschäftigen und mit den Verteilungseffekten aktuell vorgeschlagener oder implementierter Politikmaßnahmen. Gemeinsam diskutieren wir mit unseren Referent:innen, welche wirtschaftspolitischen Herausforderungen sich stellen und wie die Energiepolitik der kommenden Jahre und Jahrzehnte gestaltet werden kann.
Nähere Infos zu den einzelnen Vorträgen der Veranstaltungen finden sie unter: https://iwp.uni-koeln.de/veranstaltungen/ringvorlesung/energie-aus-wirtschaftspolitischer-perspektive
Ringvorlesung: Die Vertreibung der Kölner jüdischen Gemeinde 1423/24
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Karl Ubl
Zeit: Dienstags, 17.45–19.15 Uhr
Beginn: 10. Oktober 2023
Ort: Hörsaal II, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz
Organisation: Historisches Institut der Universität zu Köln
Es ist keine Anmeldung erforderlich!
Im August 1423 fasste der Rat der Stadt Köln den Beschluss, die zu dieser Zeit mit einer Unterbrechung bereits seit der Mitte des 13. Jahrhunderts gewährte Aufenthaltsgenehmigung für Juden und Jüdinnen in Köln nicht mehr zu verlängern. Der jüdischen Gemeinde Kölns sollte nur ein Jahr Zeit bleiben, um ihre Habe vor Ort zu verkaufen und einen neuen Lebensmittelpunkt für sich und ihre Familien zu finden. Ihr Auszug bedeutete das Ende jüdischen Lebens in Köln für die nächsten fast vier Jahrhunderte. Über diese Entscheidung mit Zäsurcharakter informiert uns heute nur noch ein knappes Beschlussprotokoll, das weder Begründung noch Stimmenverhältnisse dokumentiert. Acht Jahre später jedoch fühlte sich der Stadtrat befleißigt, seine Gründe für die Vertreibung in einem Brief an den königlichen Stadtherrn und damit obersten Schutzherrn der Kölner jüdischen Gemeinde, den Luxemburger Sigismund, darzulegen. Unter anderem führen die Kölner ins Feld, dass sie mit ihrer Entscheidung nicht alleine standen, sondern dass auch andere Mächte, sogar Kurfürsten, Juden und Jüdinnen aus ihren Herrschaftsgebieten vertrieben hatten.
Ziel der Ringvorlesung ist es, ausgehend von den Kölner Ereignissen der Jahre 1423/24 die große Zahl an durch die Obrigkeiten veranlassten Vertreibungen zu thematisieren, die im deutschen Sprachraum ab dem späten 14. Jahrhundert, im europäischen Kontext, etwa in Frankreich sogar schon früher wie eine Welle über Süd- und Mitteleuropa liefen. Neben den Motiven für den wachsenden Judenhass sollen auch die massiven Auswirkungen für die jüdischen Menschen in den Blick genommen werden. Für die Vorträge konnten bundesweit renommierte Forscher:innen verschiedener Disziplinen gewonnen werden. Ein abschließender Vortrag der österreichischen Historikerin und Leiterin des Jüdischen Museums Wien, Barbara Staudinger, wird nach der Präsenz des mittelalterlichen Anti-Judaismus in unserer Gegenwart fragen. Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Universität Köln und dem MiQua (LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln) veranstaltet. Sie wird abwechselnd in Köln und Münster stattfinden und an den jeweils anderen Veranstaltungsort sowohl in den Hörsaal als auch für ein Publikum zu Hause am Bildschirm digital übertragen.
Ringvorlesung: Infrastrukturen – Mobilität – Migration. Lateinamerikanische Perspektiven
Leitung: Prof. Dr. Silke Hensel und Prof. Dr. Wolfram Nitsch
Zeit: Dienstags, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 12. Oktober 2023
Ort: Hörsaal E, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35
Organisation: Zentrum Lateinamerika / Centro Latinoamericano de Colonia (CLAC)
Anmeldung erforderlich! Die Anmeldung richten Sie per E-Mail an: mail-clacuni-koeln.de
Die Bedeutung von Infrastrukturen für das Funktionieren von Gesellschaften steigt stetig an. So spielen sie etwa im städtischen Leben eine wichtige Rolle. Auch die zunehmende Mobilität von Menschen bedarf infrastruktureller Begleitung. Ohne die Metro in Mexiko-Stadt wäre der tägliche Pendelverkehr von Menschen, die zur Arbeit müssen, nicht zu bewältigen. Infrastrukturen haben aber auch schon in vergangenen Epochen eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben gespielt und zum Beispiel die Massenmigration von Europäer:innen im 19. und frühen 20. Jahrhundert in die Amerikas ermöglicht. Aber auch der Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA ist eine Infrastruktur.
In der Ringvorlesung soll der Zusammenhang zwischen Infrastrukturen und der Ermöglichung oder Verhinderung von Mobilität und Migration in Lateinamerika sowohl in historischer und soziologischer als auch in literatur- und medienwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden. Wir werden dafür Kolleg:innen aus dem In- und Ausland einladen, die zu diesen Themen arbeiten, um einen Einblick in aktuelle Forschungen zu erhalten.
Ringvorlesung: Globale Ernährungssicherung
Leitung: Prof. Dr. Stanislav Kopriva
Zeit: Dienstags, 18.00–19.30 Uhr
Beginn: 17. Oktober 2023
Ort: Hörsaal 0.024 , Institut für Pflanzenwissenschaften (Biozentrum), Zülpicher Straße 47b
Organisation: Department für Biologie - Food Security
Keine Anmeldung erforderlich! Bei Fragen wenden Sie sich per E-Mail an Frau Dr. Dorit Grunewald: d.grunewalduni-koeln.de.
Die Ursachen für Hunger sind vielfältig: Armut, Konflikte, extreme Naturereignisse, Ungleichheit oder Bevölkerungswachstum tragen unter anderem zu Ernährungsunsicherheit bei. Wie können wir trotz der vielfältigen Herausforderungen globale Ernährungssicherheit erreichen und welche Aufgaben müssen wir meistern um die Weltbevölkerung nachhaltig zu ernähren? Es gibt viele gute Lösungsansätze aus unterschiedlichen Disziplinen.
In unserer Ringvorlesung behandeln wir die unterschiedlichen Themen aus den Sichtweisen der verschiedenen Fachbereiche und verdeutlichen so die interdisziplinären Zusammenhänge und Möglichkeiten eine globale und gleichzeitig nachhaltige Ernährungssicherung zu erreichen.
Die Vorlesungsreihe richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen sowie an die breite Öffentlichkeit. Die Dozenten geben in allgemeinverständlicher Weise jeweils einen allgemeinen Überblick über den Bezug ihrer Fachrichtung zur globalen Ernährungssicherung, sowie einen Einblick in ihre aktuellen, verständlich aufbereiteten Forschungsergebnisse.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe sowie zu den Themen der einzelnen Vorträge finden Sie unter: https://portal.uni-koeln.de/subportale/kompetenzfeld-food-security/veranstaltungen/interdisziplinaere-vortragsreihe/vortragsreihe-globale-ernaehrungssicherung-im-ws-23-24.