Arbeitskreise
Neben den Lehrveranstaltungen aus dem Onlinevorlesungsverzeichnis gibt es ein breit gefächertes Angebot, das jedes Semester speziell für Gasthörer:innen und Seniorstudierende zusammengestellt wird. Zur Teilnahme an den so genannten Arbeitskreisen müssen sich Gasthörer:innen nicht vorab gesondert anmelden. Der gültige Gasthörerausweis muss zu jeder Sitzung mitgebracht werden.
Quellen zur Ermordung der europäischen Juden 1919-1945
Leitung: Dr. Rainer Behring
Zeit: Dienstags, 12.00–13.30 Uhr
Beginn: 18. April 2023
Ort: Hörsaal XIb, Hauptgebäude,Albertus-Magnus-Platz
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Diese Veranstaltung wird durch den fgs gefördert.
Das Ziel unseres Arbeitskreises wird es sein, in gemeinsamer Lektüre und Diskussion zentraler Quellen zur Vorgeschichte und Realität der Ermordung europäischer Juden im Kontext des Zweiten Weltkriegs eine möglichst authentische Vorstellung von dem Geschehen sowie von den Antrieben, den Motivationen und Verhaltensweisen der Mörder und ihrer Komplizen und Helfer vor allem in der Wehrmacht zu gewinnen. Der zeitliche Rahmen spannt sich von Adolf Hitlers erster einschlägiger Äußerung vom 16. September 1919 bis zu seinem politischen Testament vom 29. April 1945. Wesentliche Stationen werden das besetzte Polen, Serbien, die Tätigkeit der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD auf dem Territorium der Sowjetunion und die Tötungsverbrechen in den Vernichtungslagern bilden. Schlüsseldokumente finden sich aus den Befehlszentralen und Verwaltungsapparaten des NS-Staates, aus dem Umkreis der Einsatzgruppen, im Protokoll der Wannseekonferenz, in Heinrich Himmlers Posener Reden oder im Gerstein-Bericht sowie in vielfältigen unmittelbaren Aufzeichnungen von Beteiligten und Augenzeugen. Das Augenmerk wird dabei nicht zuletzt auf die Sprache der Täter zu richten sein: Niemand wird nach aufmerksamer Teilnahme an dem Arbeitskreis mehr unbedacht von Einsatzkommandos, Durchführung oder Sonderbehandlung sprechen.
Die Texte werden gegen eine Unkostenbeteiligung als Kopien zur Verfügung gestellt.
Literaturhinweise:
Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden. Dt. Übers. Berlin 1982; Taschenbuchausgabe Frankfurt am Main 2002.
Alex J. Kay, Das Reich der Vernichtung. Eine Gesamtgeschichte des nationalsozialistischen Massenmordens. Dt. Übers. Darmstadt 2023.
Peter Longerich, Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. München 1998.
Dieter Pohl, Nationalsozialistische Verbrechen 1939-1945. (Gebhardt: Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 20.) Stuttgart 2022.
Philosophische Antworten auf die Fragen unserer Zeit: Gutes Leben, gutes Sterben?
Leitung: Dr. Erik Norman Dzwiza-Ohlsen
Zeit: Donnerstags, 14.00–15.30 Uhr
Beginn: 13. April 2023
Ort: Hörsaal XIb, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Diese Veranstaltung wird durch den fgs gefördert.
Aus rein biologischer Perspektive betrachtet stellen Leben und Tod zwei Seiten einer Medaille dar: Wo kein Leben ist, da ist auch kein Tod; und wo kein Tod ist, da ist auch kein Leben. Allerdings erfasst dieses universale Prinzip keineswegs schon die Art und Weise, wie wir Menschen das Verhältnis von Leben und Tod erfahren, bewerten und gestalten. Das Seminar zielt darauf ab, sowohl klassische als auch gegenwärtige Texte und Positionen im Schnittfeld zwischen Philosophie und Medizin zu diskutieren. Den Leitfaden bildet dabei das Spannungsverhältnis zwischen einem guten Leben einerseits und einem guten Sterben andererseits. Hier stellen sich zahlreiche Fragen: Unter welchen Bedingungen können wir überhaupt von einem guten Leben und guten Sterben sprechen? Kann es so etwas wie ein gelingendes Sterben geben und wer bestimmt überhaupt darüber, ob dieses Ziel erreicht oder verfehlt wurde? Und welche Ressourcen helfen uns dabei, dieses Ziel zu erreichen, wenn wir bspw. auf Pflege angewiesen sind? Diese und weitere Fragen sollen mit Hilfe von einschlägigen Begriffen vertieft und diskutiert werden, wie bspw. Wohlbefinden, Krankheit, Alter, Pflege, Sorge, Palliation, Trost, Resilienz, Ausdruck und Identität.
Wem gehört der öffentliche Raum?
Leitung: Dr. Dorothea Wiktorin
Zeit: Mittwochs, 12.00–13.30 Uhr
Beginn: 12. April 2023
Ort: Besprechungsraum 1.21, Geographie/Südbau, Otto-Fischer-Straße 4
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Diese Veranstaltung wird durch den fgs gefördert.
Der Öffentliche Raum ist konstitutiver Bestandteil städtischen Lebens. In ihm spiegelt sich das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft und wie dieses ist er einem ständigen Wandel unterworfen. Seit den 1980er-Jahren wird im Zusammenhang mit der ausgerufenen Krise der Städte der Verlust des öffentlichen Raums beklagt. Mit Bezug auf Privatisierungen, Suburbanisierung, vernachlässigten Wohnquartieren, Angsträumen und Leerstand u. a. ist der öffentliche Raum zu einem umkämpften Gut geworden.
Im Arbeitskreis soll der öffentliche Raum, in seinen vielfältigen Facetten thematisiert werden. Dabei wird Fragen nachgegangen wie: welche Prozesse bestimm(t)en in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft den öffentlichen Raum? Wer bestimmt wie über die Nutzung, die Gestaltung, die Entwicklung des öffentlichen Raums? Welche Akteure verhalten sich in welchem Verhältnis zum öffentlichen Raum? Welche Nutzungskonflikte lassen sich gegenwärtig im öffentlichen Raum beobachten? Welche Lösungsansätze gibt es, den zunehmenden Verlust an Urbanität aufzuhalten?
Im Rahmen der Veranstaltung werden wir uns diesen Fragen in diskursiven Seminarsitzungen theoretisch annähern, u. a. durch die gemeinsame Lektüre von Fachtexten, Arbeitssitzungen und Kurzvorträgen. Jeder theoretischen Sitzung folgt ein Ortstermin, also eine Seminarsitzung „vor Ort im Stadtraum Köln“. Dabei werden wir unterschiedliche öffentliche Räume gemeinsam erkunden (u. a. Plätze, Wohnstraßen, Grünflächen). An diesen Orten wird in einer Kurzexkursion das Thema noch einmal am konkreten Fallbeispiel aufgeblättert und gemeinsam diskutiert. Hierzu werden wo möglich auch verschiedene Expert:innen aus Stadtplanung und Zivilgesellschaft eingeladen.
Was ist dran an der „Zeitenwende“?
Leitung: Drs. Siebo M. H. Janssen
Zeit: Donnerstags, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 13. April 2023
Ort: Hörsaal XII, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz.
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Diese Veranstaltung wird durch den fgs gefördert.
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde, laut Bundeskanzler Scholz, eine „Zeitenwende“ eingeläutet. Der Begriff ist mittlerweile zum Synonym für mannigfache Veränderungen in der außen- und sicherheitspolitischen Strategie Deutschlands sowie der EU und NATO geworden. Aber was bedeutet „Zeitenwende“ für andere Politikbereiche? Gibt es diese überhaupt? An den Beispielen Außen- und Sicherheitspolitik, Klimaschutz, Asyl- und Flüchtlingspolitik aber auch die Zukunft der globalen Machtverhältnisse soll der gleichermaßen revolutionäre wie vage Begriff untersucht werden. Ausdrücklich haben die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, eigene Themen einzubringen.