Arbeitskreise
Neben den Lehrveranstaltungen aus dem Onlinevorlesungsverzeichnis gibt es ein breit gefächertes Angebot, das jedes Semester speziell für Gasthörer:innen und Seniorstudierende zusammengestellt wird. Zur Teilnahme an den so genannten Arbeitskreisen müssen sich Gasthörer:innen nicht vorab gesondert anmelden. Der gültige Gasthörerausweis muss zu jeder Sitzung mitgebracht werden.
Wie funktioniert der Staat Hitlers? Interpretationsangebote der NS-Forschung seit 1945
Leitung: Dr. Rainer Behring
Zeit: Montags, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 15. April 2024
Ort: Seminarraum S37, SSC-Gebäude, Universitätsstraße 22a
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5653645.html
In diesem Arbeitskreis wollen wir uns mit zentralen Fragen zur Funktionsweise und zur Deutungsgeschichte der nationalsozialistischen Herrschaft beschäftigen. Handelte es sich bei der NS-Diktatur um eine auf Adolf Hitler zentrierte Monokratie oder um ein Nebeneinander polykratischer Strukturen? Agierte das System konsequent auf der Grundlage ideologisch fixierter Zielvorstellungen oder folgte es wechselnden, situationsbedingten Konjunkturen in einer Art ziellosem Aktionismus? War der Staat Hitlers eher innen- und gesellschaftspolitisch oder außen- und kriegspolitisch definiert? Welche Rolle spielten unterschiedliche NS-Akteure und -Organisationen bei der Ausgestaltung dieses Staates und seines Handelns? Unter solchen Aspekten sollen in dem Seminar einschlägige Beiträge einer seit Jahrzehnten etablierten, mitunter hochspezialisierten NS-Forschung gemeinsam analysiert und diskutiert werden. Dabei geht es auch um das Problem, inwiefern geschichtswissenschaftliche Forschung zu gültigen Ergebnissen gelangt oder ob es sich lediglich um eine letztlich ergebnisoffene Produktion von Thesen und Interpretationsangeboten handelt, die im Laufe der Zeit ihre jeweilige Bedeutung wieder einbüßen.
Die Texte werden gegen eine Unkostenbeteiligung als Kopien zur Verfügung gestellt.
Literaturhinweise:
Martin Broszat, Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung (dtv-Weltgeschichte des 20. Jhds.). München 1969 u. ö.
Klaus Hildebrand, Das Dritte Reich (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 17). 6., neubearbeitete Aufl. München 2003
Ian Kershaw, Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. Erw. und bearb. Neuausgabe Reinbek bei Hamburg 1999
Dieter Rebentisch, Führerstaat und Verwaltung im Zweiten Weltkrieg. Verfassungsentwicklung und Verwaltungspolitik 1939-1945 (Frankfurter Historische Abhandlungen, Bd. 29). Stuttgart 1989
"Es werde Licht" ‒ Glaskunst in Sakralbauten im öffentlichen Raum
Leitung: Dr. Martina Langel
Zeit: Dienstags, 12.00–13.30 Uhr
Beginn: 23. April 2024
Ort: Seminarraum B IV, USB-Verwaltungstrakt, Kerpernerstraße 20
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5652705.html
Glasfenster sind Teil der Architektur und ebenso ein malerisches Kunstwerk. Der Entstehungsprozess eines Fensters ist lang und benötigt viele Fähigkeiten aus unterschiedlichen Gewerken. In einer Werkstatt tragen immer viele Hände zum Entstehen der Glaswerke bei.
In diesem Arbeitskreis werden zunächst Wissensgrundlagen erarbeitet, die für die Betrachtung und den Vergleich von Glasfenstern benötigt werden. Mittelalterliche Kathedralverglasungen und Fenster der Gegenwart, Scheiben der Renaissance oder des Expressionismus werden beispielhaft vorgestellt.
Neben den Techniken zur Glasherstellung und der Arbeit in Glaswerkstätten werden auch die Räume betrachtet, für die diese Arbeiten entworfen wurden. Die Fenster treten oft in einen Dialog mit bereits vorhandenen älteren Fenstern. Wie lassen sich Kriterien entwickeln, die eine Beschreibung und Einordnung dieser Beziehungen und künstlerischen Auswirkungen ermöglichen? Exemplarisch werden Analysen von Neuverglasungsprozessen für besondere Orte durchgeführt.
Zahlreiche Glasfenster der Gegenwart sind an kleinen und unbekannten Orten entstanden, zum Beispiel in Kirchen in Sachsen-Anhalt, in Synagogen, in Domen (u.a. in Naumburg, Mainz, Ulm, Köln), ebenso in Rathäusern oder auch im öffentlichen Raum.
Eine mittelalterliche Kathedralverglasung beschreibt Abt Gosbert (10. Jh.) so: „Alle Besucher staunen über die mannigfaltige Wirkung des Kunstwerkes aus Glas und ihre Herzen durchdringt vielfache Freude“. Im 20. Jh. formuliert Ludwig Schaffrath zu seinen abstrakten Glaswerken: „Wahrhafte Kunst muss den Menschen packen und ihn aus seinem Alltag herausheben.“ In diesem Sinne freue ich mich auf einen interessanten Arbeitskreis mit Ihnen.
Informationen:
• Referate können übernommen werden
• Exkursionen werden ergänzend angeboten
Verfassungsrecht: Grundrechtsschutz in Theorie und Praxis
Leitung: Joy Schilling & Jonas Lagos Kalhoff
Zeit: Dienstags, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 16. April 2024
Ort: Seminarraum S82, Philosophikum, Universitätsstraße 41
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5651546.html
Seit nunmehr 75 Jahren fungiert das Grundgesetz als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens. In dieser Veranstaltung sollen zunächst Fragen der allgemeinen Grundrechtslehren und -funktionen sowie die ideenhistorischen und theoretischen Bezüge der individuellen Freiheitsrechte in den Blick genommen werden. Auch der Schutzumfang einzelner Grundrechte soll hierbei erläutert werden:
• Wie genau wirkt sich die in Art. 1 I GG normierte Unantastbarkeit der Menschenwürde in der verfassungsrechtlichen Realität aus?
• Werden vom Begriff der körperlichen Unversehrtheit auch psychische Beeinträchtigungen erfasst?
• Was sind die Schranken der Kunstfreiheit?
• Welche Fallgruppen beinhaltet das Allgemeine Persönlichkeitsrecht?
Hierauf aufbauend möchten wir uns sodann im Laufe des Semesters mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen und die jeweiligen verfassungsrechtlichen Dimensionen genauer untersuchen:
• Formuliert die Verfassung einen intergenerationellen Auftrag des Klimaschutzes?
• Besteht ein verfassungsrechtlich indizierter Anspruch auf angemessenen Wohnraum mit Blick auf das Recht auf menschenwürdiges Existenzminimum?
• Welche Antworten hat das Grundgesetz auf aktuelle Fragen zur geschlechtlichen Identität?
• Und wie wirken sich Grundrechte eigentlich auf die Beziehung zwischen Privatpersonen aus?
Auch die Rolle des Bundesverfassungsgerichts und seiner Rechtsprechung soll hierbei einbezogen werden.
Denken, Handeln und demokratisches Engagement: Von Hannah Arendt für die Gegenwart lernen
Leitung: Dr.' Anne Klein
Zeit: Donnerstag, 16.00–17.30 Uhr
Beginn: 18. April 2024
Ort: Hörsaal VIIb, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5652790.html
Hannah Arendt war eine genaue Beobachterin ihrer Zeit. In ihrer Biographie spiegeln sich die Schrecken, aber auch die Hoffnungen des 20. Jahrhunderts wieder. Sie war 26 Jahre alt, als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen. Wenig später emigrierte sie über Frankreich in die USA und wurde 1951 amerikanische Staatsbürgerin. Denken und Handeln gehörten für sie unweigerlich zusammen. Sie mischte sich in das politische Geschehen ein – beispielsweise als Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation für jüdische Kinder oder als Korrespondentin beim Eichmann Prozess in Jerusalem 1961. Ihre politische Theorie ist bis heute hilfreich beim Analysieren autoritärer und totalitärer Herrschaftsformen. Die Ohnmacht der Demokratie musste Hannah Arendt am eigenen Leibe miterleben. Daraus hervorgegangen ist ein Appell an die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts, sich aktiv für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.
Der Arbeitskreis möchte eine Orientierung in schwierigen Zeiten ermöglichen. Er bietet Platz für den Austausch über eigene Erfahrungen; brennende Fragen der Gegenwart werden gemeinsam besprochen. Der Seminarablauf richtet sich nach den Interessen und Bedürfnissen der Seminarteilnehmenden. Ziel ist es, im Dialog neue Möglichkeiten des eigenen Denkens und Handelns kennen zu lernen. Hannah Arendt ist in gewisser Weise unsere Lehrerin, unser Vorbild. Wir tauchen in prägende biographische Stationen im Leben von Hannah Arendt ein und werden ausgewählte Essays und Texte von ihr lesen und besprechen. Die Leitfrage des Seminars ist: Was können wir von Hannah Arendt für die Gegenwart lernen?
Aspekte und Dimensionen stabiler Demokratien: Demokratie(n) auf dem Rückzug?
Leitung: Drs. Siebo m. H. Janssen
Zeit: Donnerstag, 14.00–15.30 Uhr
Beginn: 18. April 2024
Ort: Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5653477.html
Nach dem Fall der Mauer und dem Ende des Kommunismus ging eine Welle des Geschichtsoptimismus durch die westliche Welt und die Idee vom Ende der Systemgegensätze und der zunehmenden globalen Demokratisierung unter Führung der USA wurde breit rezipiert. Heute - 2024 - 35 Jahre nach dem Fall der Mauer stellt sich die Situation diametral anders da: in vielen Staaten wächst der Nationalismus, die Tendenz zur Abschottung und zu Isolationismus. Die liberalen Demokratien stehen unter permanentem Druck rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien und PolitikerInnen die mit Lügen und hasserfüllten Botschaften - erfolgreich - auf WählerInnenfang gehen. Was bedeutet der Aufstieg der extremen Rechten für die liberale Demokratie? Welche Gefahren bestehen für die EU und die westlichen Demokratien insgesamt durch die Zunahme autoritärer und antidemokratischer Systeme weltweit? Und wie wird sich das Verhältnis der USA zur EU in den nächsten Jahren entwickeln?
Wie immer ist Raum für Anregungen der TeilnehmerInnen.
Die Sitzungen am 25. April 2024 und 06. Juni 2024 werden entfallen.
Fortsetzung „Welt am Scheideweg“: Ökologisches Ethos und nachhaltige Weltgesellschaft
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Leidhold
Zeit: Mittwochs, 17.45–19.15 Uhr
Einzeltermine: 17. April 2024, 15. Mai 2024, 12. Juni 2024, 10. Juli 2024
Ort: S37, SSC-Gebäude (Universitätsstraße 22a, 50937 Köln)
Es ist keine Anmeldung erforderlich! Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.
Das Honorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert. Darüber hinaus gehende Kosten der Organisation und Koordination werden durch die Universität zu Köln gedeckt.
Den zugehörigen ILIAS-Kursordner finden Sie hier: https://www.ilias.uni-koeln.de/ilias/goto_uk_crs_5360875.html
Die Veranstaltung „Ökologisches Ethos und nachhaltige Weltgesellschaft“ setzt den Arbeitskreis „Welt am Scheideweg: Menschheit, globale Ordnung und ökologisches Ethos“ aus dem Wintersemester 2023/24 fort.
Eine nachhaltige Weltgesellschaft bedarf auf individueller wie kollektiver Ebene eines neuen ökologischen Ethos, welches an die Stelle des in der modernen Gesellschaft dominanten anthropozentrischen Ethos des homo oeconomicus tritt. Um dessen schrankenlosen Welt-Aneignung und Natur- Ausbeutung zu beenden, müssen wir unser Denken und Handeln so ändern, dass erneute ökologische Beeinträchtigungen in Zukunft erst gar nicht entstehen. Das ist der Sinn von Nachhaltigkeit. Es geht um Nachhaltigkeit als Form der existentiellen Ökologie in ihren kollektiven und individuellen Dimensionen.
Die existentielle Ökologie der Nachhaltigkeit verlangt nach dem integrativen Ansatz einer neuen ökologischen Ethos im Rahmen einer nachhaltigen Gesellschaft. Ist dieses Ziel erreichbar? Was ist die Alternative zur anthropozentrischen Haltung? Wie sieht eine Alternative zur modernen Gesellschaft aus? Wie müsste eine nachhaltige Gesellschaft, wie müsste ein ökologisches Ethos aussehen? Welche Strategien können zu diesen Zielen führen?
Die Veranstaltung soll ergänzt werden durch Einbezug der Vorträge der Ringvorlesung „Umdenken, verändern, bewahren: Ökologisches Bewusstsein für nachhaltige Gesellschaften“.